Das Vorstellungsgespräch - Der kleine Ratgeber -

Wenn Sie zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden, dann haben Sie die wichtigste Hürde bereits genommen und zählen somit zu dem Kreis der "Auserwählten". Viel Grund zur Freude, aber eine weitere Aufgabe steht vor Ihnen, und diese ist nicht minder wichtig: das Vorstellungsgespräch.

Wenn Sie bei der aktuellen Stellensuche schon 2 oder 3 Vorstellungsgespräche ohne Ihr gewünschtes Ergebnis hinter sich gebracht haben, sollten Sie sich spätestens jetzt Gedanken darüber machen, was schief gelaufen sein könnte.

Mit den nachfolgenden Zeilen wollen wir, aufgrund unseres Wissens und der vielen am JOBphone geführten Beratungsgespräche, Hilfestellungen anbieten.

Wie soll ich mich verhalten?

Über Pünktlichkeit brauchen wir uns nicht zu unterhalten. In dieser Situation gibt es keine Gründe für das Zuspätkommens. Treten Sie aktiv und selbstsicher auf. Dies beginnt schon beim Betreten des Raumes und der Begrüssung. In Bruchteilen von Sekunden machen sich sowohl Sie als auch Ihr Gegenüber ein Bild des Gesprächspartners. Sorgen Sie gleich zu Beginn für eine entspannte Gesprächsatmosphäre ohne sich selbst zu entspannen. Suchen Sie Blickkontakt zum Interviewer. Stellen Sie präzise und kurze Fragen, drücken Sie sich angemessen aus und vermeiden Sie Wiederholungen oder Wortfloskeln ("Ja, das sehe ich genauso ...."). Zeigen Sie Ihre Erfahrungen zu den Fragestellungen (vor dieser Aufgabe stand ich bereits bei meinem letzten Arbeitgeber und habe diese Problematik erfolgreich bewältigt). Achten Sie sehr auf Ihre Körpersprache. Zeigen Sie keine Distanz durch z.B. verschränkte Arme.

Wie soll ich mich auf die Stelle und das Unternehmen vorbereiten?

Es ist ganz wichtig, sich vorab über das Unternehmen und die Stelle zu informieren. Wie Sie auch bei der Erstellung der Bewerbungsunterlagen darauf geachtet haben, nicht den Anschein eines Mailings zu erwecken, so müssen Sie auch im Vorstellungsgespräch spezielles Wissen über die Stelle und den Arbeitgeber haben. Dadurch demonstrieren Sie Ihre ernstgemeinte Absicht. Stellen Sie Fragen sofern Ihnen noch etwas unklar ist, zeigen Sie aber auch, dass Sie ein guter Zuhörer sind.

Welches sind die typischen Fragen beim Vorstellungsgespräch?

Jeder Interviewer hat seinen eigenen Stil wie er/sie das Vorstellungsgespräch führt. Dennoch müssen Sie sich in aller Regel auf folgende Fragen einstellen.

"Stellen Sie sich doch bitte kurz vor"?

Machen Sie kurze Angaben zur Person. Nennen Sie Ihren Namen, wann Sie geboren sind und ob Sie Geschwister haben. Bitte vermeiden Sie, den beruflichen Werdegang Ihrer Eltern aufzuzählen. Schildern Sie Ihren beruflichen Werdegang ohne hierbei bei der Grundschule anfangen zu wollen. Beachten Sie bitte, dass dem Interviewer Ihr Lebenslauf vorliegt und dass Sie diesen ebenfalls lückenlos wiedergeben sollten. Besondere Erfahrungen, gute als auch schlechte, können Sie bei der einen oder anderen Tätigkeit gerne hervorheben. Ihre Ausführungen sollten Sie mit einem kurzen Ausflug in Ihre Hobbys und Interessen beenden. Bedenken Sie, Mannschaftssportarten signalisieren Teamgeist.

"Warum haben Sie sich gerade für diese Stelle und unser Unternehmen entschieden"?

Wie bereits oben beschrieben gibt diese Frage Aufschluss darüber, ob Sie sich blind beworben haben und ob Sie sich auf das Gespräch vorbereitet haben. Eine gut vorbereitete Antwort signalisiert ernsthaftes Interesse an der Stelle.

"Was war Ihr bisher grösster Misserfolg/Erfolg"?

Hinter dieser Frage steckt viel! Nennen Sie unbedingt Beispiele für sowohl den Erfolg als auch den Misserfolg. Hintergrund dieser Frage ist es, zu erkennen, ob Sie in der Lage sind Prioritäten zu setzen, analytisch zu Denken und zu Handeln, ob Sie ein Teamplayer sind oder der Einzelkämpfer, der Generalist oder der Spezialist. Bitte benennen Sie auch den Misserfolg. Allzu überschwängliche Ausführungen über die Klasse der eigenen Person sind nicht zuträglich.

"Was erwarten Sie von Ihrem Chef"?

Beantworten Sie diese Frage unter dem Aspekt der Loyalität dem Vorgesetzten gegenüber und der Anerkennung von Strukturen. Stellen Sie aber auch dar, dass Sie Eigeninitiative sehr schätzen und gerne auch intern wie extern geschult werden möchten.

"Welche beruflichen Ziele haben Sie"?

Haben Sie sich selbst Ziele gesteckt und sind Sie willens, hierfür zu arbeiten. Das möchte der Interviewer mit seiner Frage beantwortet haben. Lehnen Sie die gesteckten Ziele an die der zu besetzenden Stelle an und glänzen Sie nicht durch Fantastereien.

"Worin sehen Sie Ihre Stärken und Schwächen"?

Es gilt Ähnliches wie bei der Frage nach Ihrem grössten Erfolg und Misserfolg. Tragen Sie bitte nicht zu dick auf. Nennen Sie Ihre Stärken, erläutern Sie diese Anhand von Beispielen aus dem beruflichen Alltag und was Sie tun wollen, um Ihre Stärken noch weiter auszubauen. Verschweigen Sie unter keinen Umständen Ihre Schwächen. Stellen Sie ruhig dar, dass das Team Sie auf Ihre Schwächen hingewiesen hat und dass Sie daran arbeiten, Ihre Schwächen abzubauen.

"Haben Sie noch Fragen zu der Stelle und unserem Unternehmen"?

Sollten Sie bis zu diesem Zeitpunkt noch keine Gelegenheit gehabt haben, Ihre Fragen in das Gespräch einfliessen zu lassen, so ist spätestens jetzt der Zeitpunkt dies zu tun. Stellen Sie wieder kurze und präzise Fragen und zeigen Sie so, dass Sie sich mit dem Unternehmen auseinander gesetzt und sich auf das Gespräch vorbereitet haben. Äussern Sie sich auch abschliessend, dass Sie aufgrund der Ausführungen und den Antworten auf Ihre Fragen einen weiterhin positiven Eindruck vom Unternehmen gewinnen konnten und Sie sich sehr wohl vorstellen können, Ihren Beitrag für die Erreichung der Unternehmensziele leisten zu können.

Sicherlich ergeben sich noch weitere Fragen. Fragen Sie uns um Rat. Rufen Sie uns zu den entsprechenden Terminen und Themen an oder senden Sie uns eine Email.

Viel Erfolg!
Mathias Bächle
JOBphone


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